Wo’s schäumt, spritzt und bläst | Nachrichten.at

2022-12-07 16:30:29 By : Mr. jieming Wang

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Sonntag ist Waschtag – zumindest bei Autofahrern. Dann stehen Lenker mit ihrem besten Stück in der Schlange und warten, bis die Aufforderung kommt: "Der Nächste bitte!" Das Gros der Autobesitzer sagt dann: "Einmal alles, bitte!" Das Waschprogramm mit Unterbodenwäsche, Felgenreinigung, Lackversiegelung etc. Motto: Nur das Beste für mein Auto.

Doch was ist das Beste? Worauf muss bei der Fahrt durch die Waschstraße geachtet werden? Wie funktioniert eine Schnellwäsche? Die OÖN haben bei Hans Hoffelner nachgefragt, der eben die "größte Waschstraße Österreichs" an der Linzer Industriezeile eröffnet hat. Und eine der modernsten.

"Wichtig ist die maschinelle Vorwäsche", sagt der 52-Jährige. Und zwar die "berührungsfreie", wie’s der Linzer nennt. Denn Sand, Insekten und anderer Schmutz können bei Kontakt mit Putzfetzen scheuern. "Und dann gibt’s Kratzer." Üblicherweise kümmert sich ein Mann mit einem Hochdruckreiniger vor der Einfahrt in die Waschstraße um den groben Dreck. "Dabei werden aber manche Stellen mehr, manche weniger behandelt", sagt Hoffelner. "Manche arbeiten noch mit Bürsten, doch dann gibt’s eben den Scheuereffekt."

In Hoffelners neuer Anlage legt ein Schaumvorhang (optional) einen Schaumteppich auf das Auto, der Einweichprozess dauert bis zu zwei Minuten (je nach Geschwindigkeit des Förderbandes). Dann reinigt Wasser, das mit effizientem Hochdruck aus 100 Düsen gespritzt wird, die Oberfläche der Fahrzeuge. Der Effekt ist sichtbar: Der gröbste Schmutz ist entfernt, nur hartnäckige Reste picken noch auf dem Lack, dem Glas oder den Kunststoffteilen.

"Auch E-Autos können bei uns durchfahren", sagt Hoffelner. "Ich hab bei den Herstellern nachgefragt: Die Batterien im Fahrzeugboden sind in unserem Waschanlagen kein Problem." Für Cabrios mit Textildächern wird der Druck per Knopfdruck abgesenkt. Bei Volllast – das sind 130 bis 140 Autos pro Stunde – werden in der 52 Meter langen Waschstraße 50.000 Liter Wasser versprüht. 30.000 Liter werden geklärt und wiederverwendet. "Für eine Autowäsche braucht man Wasser, viel Wasser." Wasser sparen? Keine gute Entscheidung, sagt Hoffelner. Nach der Vorreinigung startet die mechanische Reinigung. Unzählige Walzen mit dicken Textillappen drehen sich 70 bis 80 Mal pro Minute. "Unten haben wir breitere Streifen, oben schmälere", sagt Hoffelner. "Damit der Stoff gleichmäßig anliegt." Wobei manche Walzen mit dem Auto eine kleine Strecke "mitfahren", um kritische Stellen besser von hartnäckigem Schmutz befreien zu können. "Die Front und das Heck werden zwei Mal mit den Walzen gereinigt."

Keine Schleppkette zieht die Autos durch die Waschstraße, sondern die Fahrzeuge stehen auf einem Förderband. Der Effekt: Die Räder stehen still, alle Felgenbreiten können einfahren. Nur bei der Felgenwäsche taucht das Förderband ab und die Räder drehen sich. "Das ist weltweit einzigartig", sagt der Waschstraßenbetreiber. Die Basisreinigung inkludiert eine Heißfelgenreinigung, zusätzlich können eine Unterbodenwäsche, Reifenpflege und etliche Wachs- und Nanoversiegelungen dazugebucht werden. Letzteres reicht vom biologischen Citrus-Wachs, das mit 55 Grad aufgetragen wird, bis zur Turtle-Wachs-Politur (Schildkröten-Wachs-Politur), die als Schaum aufgetragen und anschließend "einmassiert" wird. 16 verschiedene Versiegelungen stehen zur Auswahl. "Einmal mit alles" kostet übrigens 29 Euro.

Ist der Wagen nach etwa fünf Minuten sauber, bläst Luft mit bis zu 200 Stundenkilometer aus Düsen, um das Fahrzeug zu trocknen. Wobei die Luftauslässe zweimal hintereinander angeordnet sind. Doppelt bläst besser. An der letzten Station schlenkern 160 Stück ein bis 1,5 Meter lange Lammfellimitatstreifen umher, die sanft über das Auto streicheln. Zwar versprüht die Anlage zuvor destilliertes Wasser, damit auf dem Lack keine Flecken zurückbleiben, doch wischen die kuscheligen Streifen die letzten Tropfen weg.

Mehrfach versiegelt, blitzblank und abgetrocknet rollen die Autos in die klimatisierte Saug-Halle, in der jeder der 25 Saugplätze mit Druckluftpistolen ausgerüstet ist, um die Lüftungsschlitze und andere Ritzen von Brösel und anderem Schmutz befreien zu können. "Ich habe einem Kunden zugeschaut, der hat eine Stunde jeden Spalt seines Autos gereinigt", erzählt Hans Hoffelner. Da blieb selbst dem erfahrenen Waschstraßenbetreiber die Luft weg.

Die falschen Materialien plus eine falsche Anwendung – schon überziehen Kratzer den Autolack. „Früher war gleich der Farblack beschädigt, heute ist die Farbschicht noch mit einem Klarlack überzogen, der die Farbe schützt“, sagt Ewald Aigner von der Linzer Lackiererei „Slama & Aigner“. Aber auch hier gilt: Der Klarlack soll nicht beschädigt werden, damit die Farbe nicht stumpf erscheint.

Bei Waschstraßen, sagt der 53-Jährige, ist wichtig, dass keine groben Kunststoff-Fetzen und PVC-Bürsten verwendet werden, denn diese harten Materialien erzeugen kleine Kratzer, die den Glanz verblassen lassen. Außerdem bleiben diese Putzmittel oft in Zwischenräumen hängen und müssen dann oft mühsam entfernt werden. Ein Vorgang, der auch Schäden hinterlassen kann.

Ewald Aigner empfiehlt abseits der Schnellwäsche in einer Waschstraße auch, das eigene Auto zwischendurch mit der Hand zu waschen bzw. zu wachsen. Man könne den Unterschied sehen.

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