Erprobung von Messgeräten – Küstenforschung

2022-12-07 15:39:46 By : Ms. Lin Jenny

Ein Team aus dem Bereich Operationelle Systeme war in der Ostsee unterwegs, um mehrere Messsysteme zu erproben, die im nächsten Jahr in einer internationalen Kooperation eingesetzt werden sollen. Zusammen mit portugiesischen Wissenschaftlern will Dr. Paulo Calil die Austauschprozesse im küstennahen Ozean Madeiras untersuchen. Unter anderem auch für diesen Einsatz sind die getesteten Geräte angepasst und verbessert worden. Wir waren froh, nach den Corona bedingt ausgefallenen Fahrten diese wichtige Testwoche mit der “Ludwig Prandtl” durchführen zu können.

Zum Einsatz kamen u.a. eine automatisch operierende Messboje, eine Schleppkette mit bis zu 20 Messsonden und der ebenfalls geschleppte ScanFish. Als Testgebiet in der Ostsee dient die Eckernförder Bucht und das Gebiet um Boknis Eck. Mit dem mitgeführten Schlauchboot unseres  Forschungsschiffes „Ludwig Prandtl“ steuerten die Kollegen eine festgelegte Markierung auf dem Sperrgebiet des GEOMAR in der Ostsee an, um dort die Boje auszubringen.

Diese Boje ist vom Standort des Helmholtz-Zentrums Geesthacht aus per Funk erreichbar. Die integrierte Messsonde ist im Bojenkörper befestigt und wartet oberhalb der Wasseroberfläche auf das Signal für den Messeinsatz. Nach einem per Funk eingestellten Ablaufplan wird sie aus dem Bojenkörper heraus bis zur festgelegten Tiefe in das Wasser abgesenkt, um nach einer vorprogrammierten Verweildauer wieder in den geschützten Bojenkörper zurückgezogen zu werden. Auf ihrem Weg von der Wasseroberfläche bis in die Tiefe, sammelt die Messsonde Daten wie Temperatur, Salzgehalt, Sauerstoff und Chlorophyll Konzentration sowie Trübung. Diese Daten werden auf einem Rechner gespeichert und dann zum HZG übertragen. Die notwendige Energie liefern Photovoltaik-Paneelen und zwei Windgeneratoren. Wenn alles störungsfrei läuft, bleibt die Boje bis Dezember in der Ostsee. Den ersten Herbststurm mit Wasserständen von 1,20 Meter über dem mittleren Wasserstand und ordentlich Wellengang hat die Messboje schon heil überstanden.

Angesichts der unbeständigen Wetterlage während des Einsatzes waren wir froh, auf die punktgenauen Wetterberichte der Kollegen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zurückgreifen zu können. Vielleicht hatten sie ja als Zugabe noch den doppelten Regenbogen zum Ende der Messkampagne in Auftrag gegeben …

Die Schleswig-Holsteinische Zeitung berichtete darüber in ihrem Eckernförder Lokalteil: “Forschungsschiff im Hafen” (PayWall)