Harting: RJ45 abgelöst - E-mechanik & Interfaces - Computer&AUTOMATION

2022-12-07 15:37:08 By : Ms. Cindy L

Mit dem Transportsystem ‚XTS‘ ermöglicht Beckhoff flexible Maschinenkonzepte mit stark ­individualisiertem Produkttransport. In der aktuellen Generation ersetzt eine Ethernet-Schnittstelle von Harting die RJ45-Schnittstellen der Rechnerkarten. Was bringt das?

Beckhoff kombiniert im eXtended Transport System (XTS) die Vorteile von Linear- und Rotationsantrieben und bietet damit eine kompakte Lösung für neuartige Maschinenkonzepte. Kern der Lösung ist ein Platztausch üblicher Antriebskomponenten: Während in den meisten herkömmlichen Linearantrieben in der Regel statische Magnetschienen von elektrisch verbundenen Movern befahren werden, arbeitet das XTS genau umgekehrt. Die drei Hauptkomponenten sind der statische Linearmotor, eine dazu parallele Führungsschiene und der passive Mover selbst. Dieses Konzept macht das System zu einem Linearantrieb, der im Kreis fährt. Die unabhängigen passiven Schlitten (die Mover), die keine Daten oder Spannungsversorgung via Schleppkette oder Schleifkontakt benötigen, können sowohl gerade Strecken als auch Bogenstrecken abfahren. Damit lassen sich geschlossene Kreisläufe bilden, was einen hohen Effizienzgewinn impliziert. Denn während Linearsysteme sonst üblicherweise einen Arbeitsweg und einen Passivweg zurücklegen, können die Mover in einem Kreislauf die Leerwege reduzieren und so die Anlageneffizienz erhöhen.

Der XTS-Motor bildet eine vollintegrierte Einheit aus Leistungselektronik und Weg-Erfassung, in der Magnet-Spulen einen passiven Mover kontrolliert angesteuert über einen Doppelluftspalt in Bewegung versetzen. Dabei kann der Motor den Movern präzise positioniert Geschwindigkeiten bis zu 4 m/s ermöglichen – auf der Geraden sowie in Kurven. Um die richtige Führung zu geben, werden die Motormodule mit den passenden Führungsschienen kombiniert. Abhängig von der Anwendung können die Schlitten innen oder außen auf den Radien bewegt werden. Der Mover beinhaltet Magnetplatten, die zusammen mit dem Motormodul die Vortriebskraft erzeugen. Durch geschickte Geometrie und gegenüberliegende Magnetfeld-Erreger wirken auch bei kraftintensiven Applikationen kaum Antriebskräfte auf die Lagerung. Dies schont zum einen die Lagerung und spart zum anderen Antriebsenergie für die Applikation. 

Die Mover können beschleunigen, bremsen, positionieren und sich synchroni­sieren; sie können absolute und relative Positionen zueinander einnehmen, können sich gruppieren und aufstauen, und in der Bewegung Klemmkräfte erzeugen. Daneben können sie Kurven genauso schnell durchfahren wie Geraden, Energie durch Nutzbremsung zurückgewinnen und die Rück- ebenso wie die Hinwege zu Transportzwecken nutzen. All dies ist präzise lagegeregelt, ohne Schwingungen, ohne Spiel, ohne Material-Ermüdung, fast ohne Verschleiß und ohne kostenintensive Wartung. Wäh- rend herkömmliche Transportsysteme zahlreiche Lager, Kettenantriebe, För­derbänder, Schleppkabel oder Schleif­kontakte nutzen, die eine regelmäßige Wartung erfordern, arbeitet ‚XTS‘ mit einem Minimum mechanisch bewegter Teile.  Dadurch gestaltet sich beispielsweise die Format-Anpassung bei Produktwechseln deutlich einfacher: Muss die Transportstrecke neu aufgebaut werden, sind lediglich die fertigen Motor- und Schienen-Komponenten neu zu konfigurieren. Bleibt die Strecke gleich und die Parameter des Produktes ändern sich, kann dies über eine einfache Änderung der Softwareparameter angepasst werden.

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